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LAIN JACKSON PHOTOGRAPHY

Färöer Inseln Mai 2018

19.08.2018

Morgens um halb 6 ging es los zum Flughafen Tegel, endlich mal ein flotter Security Check. Der erste Flug nach Kopenhagen war ruhig, die Öresundbrücke von oben sieht wirklich beeindruckend aus. Der Landeanflug auf Kopenhagen hat schon was. Ein kurzer Stop und dann ging es weiter auf die Färöer. Der zweite Flug war etwas holpriger und der Pilot hat vor Turbulenzen und einer zackigen Landung gewarnt. Durch die ganzen Wolken konnte wir nicht wirklich sehen, wann wir endlich unten sind. Die Landung war wirklich kurz und knackig, denn das Rollfeld ist wirklich nicht allzu lang.

Der Flughafen ist niedlich und übersichtlich, rasch den Mietwagen abgeholt. Das erste Mal ein älteres Model. Wir waren etwas skeptisch, aber er hat uns die ganze Woche gute Dienste geleistet und brav durchgehalten. Unsere Unterkunft für die Woche war wirklich schön, direkt am Wasser. Ein Bootshaus, der Dachboden war zu einer Wohnung umgebaut worden.

Das Wetter war gut und wir sind noch auf die Sornfelli Passstraße gefahren. Von dort hatten wir eine tolle Aussicht. Ein Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten Tage erwartet.

Anschließend noch nach Torshavn einkaufen, trotz Feiertag haben wir einen Supermarkt gefunden. Abendessen gab es in einem Irish Pub und danach noch einen Spaziergang durch Torshavn.

Auf dem Rückweg noch ein kurzer Stop an der Küste und schon viele Schafe gesehen und fotografiert.

Am Samstagmorgen wollten wir dann eigentlich die Fähre nach Kalsoy nehmen, aber nach langem Warten wurde die Fahrt abgesagt. Plan für den Tag geändert und in den Norden der Insel gefahren. In Vidareidi ging unsere Wanderung auf den Villingadalsfjall (844 Meter) los. Die Sonne schien, keine Wolke am Himmel, T-Shirt Wetter.

Anschließend sind wir noch ein paar andere Orte abgefahren. Bei Klaksvik ging es über eine kleine Bergstraße.

Weiter ging es über Lambi nach Runavik. Südlich von Runavik gab es einen Windpark und viele Schafe.

Es ging anschließend nach Hellur, viele Schafe, diesmal auch am Wasser und dann weiter nach Elduvik. Jeder Ort ist immer wieder schön und urig. Auf den Färöern haben wir auch sehr viele Austernfischer gesehen, er ist nicht umsonst ihr Nationalvogel.

Gjogv ist zwar ein Touristen Hotspot aber wirklich sehenswert. Nette Häuser, eine schöne Kirche, eine tolle Hafenschlucht und viele Schafe.

Danach ging es noch kurz zu einem Stausee, die Schafe dachten mal wieder wir kommen mit dem Futterwagen.

Nach dem Frühstück ging es nach Tjornuvik. In dem kleinen Ort endet die Straße und es gibt keinen Durchgangsverkehr. Die Sonne scheint dort nur morgens, da die Stadt zwischen Bergen eingebettet ist und nur nach Osten zum Meer offen ist. Der kleine schwarze Sandstrand dort ist sehr schön. Auf dem Weg dorthin kamen uns viele Schafe entgegen, mal wieder in der Hoffnung auf Futter.

Von Tjornuvik ging es die Straße wieder zurück und weiter nach Saksun. Wir sind zunächst ein Stück zum Wasser runtergelaufen. Ich zog mir die Schuhe aus um auf eine kleine Sandbank zu gelangen, die Berge drum rum waren einfach episch. Auf den Fotos kann man die tolle Landschaft und ihre Größe nur erahnen.

Das Wasser war nur ein wenig frisch, 8°C oder so... Im Ort selber waren einige Menschen unterwegs, Saksun ist ebenfalls bekannt, am besten schaut man dort sehr früh oder sehr spät vorbei.Einwohner gibt es dort allerdings nur noch 10, jedenfalls war das 2015 so... Ach und wer richtig hinschaut, findet ein Schaf auf dem Dach.

Weiter ging es über Hosvik Richtung Vestmanna. Dort sind wir eine verlassene Bergstraße zu einem Stausee gefahren, wo unsere Wanderung beginnen sollte. Ich weiß, dieser Eintrag besteht mal wieder fast nur aus Bildern, aber die Landschaften sind einfach so toll. Ich denke oft, meine Fotos sagen viel mehr als meine kümmerlichen Texte. Mir fällt es auch immer sehr schwer, alles im Kopf zu behalten, da wir immer unglaublich viel unternehmen und sehen. Mit Hilfe unseres Reisetagebuches fasse ich dann alles irgendwie zusammen. Mein Freund schreibt das nämlich immer fleißig im Urlaub. Vielleicht sollte ich mir auch einfach nicht immer so viel Zeit mit dem Blog lassen. Aber das Leben... Wenigstens schaffe ich es immer vor dem nächsten Urlaub, der inzwischen auch schon wieder vor der Tür steht...

Die Wanderung war nicht ausgeschildert, Wege gab es auch nicht. Mit Hilfe von Wegbeschreibungen aus dem Internet und GPS haben wir uns auf den Weg nach oben gemacht. Wir sind im Nieselregen losgelaufen, die Wolken auf den Bergen sahen einfach toll aus. Ehrlich gesagt sehen die Landschaften auf den Färöern viel spektakulärer aus, wenn es trüb, düster und stürmisch ist. Blauer Himmel und Sonnenschein lassen das alles gar nicht richtig wirken.

Der Weg wurde steiler und felsiger. Oben fing es an zu schneien. Die Sicht wurde richtig schlecht. Ehrlich gesagt war mir das ziemlich unheimlich, wir warteten eine ganze Weile am Berghang. Nach gutem Zureden hab ich mich dann doch getraut weiter zu gehen. Stück für Stück ging es weiter nach oben. Die Sicht klarte wieder etwas auf.

Es hat sich wirklich gelohnt, die Aussicht war einmalig. Die Wolken, die Berge, das Meer. Einfach nur toll. Und keine Menschenseele, wir haben auf der ganzen Wanderung nicht einen Menschen gesehen.

Von dem Sattel wo wir waren, ging es noch ein Stück nach oben. Trotz Nebel und Schnee sind wir noch das letzte Stück nach oben gewandert, denn dort oben hatten sich die Wolken schon wieder verzogen. Auch von dort war die Sicht noch einmal spektakulär. Nach einem Fotostop und ein paar Keksen ging es wieder Richtung Auto, denn wir waren wirklich durchgefroren.

Erschöpft aber glücklich ging es zurück zur Unterkunft, unterwegs noch schnell eine Pizza bei Joe geholt. Beim Warten auf die Pizza erschien ein Regenbogen.

Heute sollte es dann endlich mit der ersten Fähre am Morgen nach Kalsoy gehen. Auf der Insel angekommen, sind wir gleich zum Leuchtturm gefahren, bzw. zum Parkplatz und dann los gewandert. Der Ort dort ist nämlich auch ein bekanntes Ausflugsziel. Die Wanderung dorthin ist nicht wirklich schwer und es geht nicht allzu viel bergauf. Wir hatten Glück und waren die Ersten dort.

Als wir uns auf den Rückweg gemacht haben, kamen uns die Massen entgegen, die mit der 10 Uhr Fähre gekommen sind. Mal wieder alles richtig gemacht.

Dann kurz ein Abstecher bei der Meerjungfrau mit Beinen und weiter zur Fähre.

Obwohl die Fähre erst in 2,5 Stunden kommen sollte, war die Schlange schon ziemlich lang. Hinter uns im LKW wurde geschlafen und wir sind auch locker für eine Stunde im Auto eingedöst. Die Fahrt mit der Fähre war etwas schaukelig. Im Supermarkt noch was zu essen gekauft und zurück zur Unterkunft. Abends sind wir zum Fossa gefahren und haben tolle Fotos gemacht. Der Fossa ist einer der höchsten Wasserfälle der Färöer, er fällt über zwei Etagen 140 Meter tief ins Meer. Zum Zeitpunkt der Fotos führte er nicht viel Wasser, bei Regen ist er noch viel spektakulärer. Ich liebe die Fotos aber trotzdem!

Heute war Regen und Sturm angesagt. Das Haus fühlte sich wie ein Flugzeug in Turbulenzen an. Wir sind erst am Nachmittag los Richtung Gasadalur. Der dort bekannte Wasserfall sah bei Sturm einfach nur gigantisch aus.

Bis 2006 mussten die Einwohner noch einen Berg überqueren um ins benachbarte Dorf zu kommen, denn der Hubschrauber kann aufgrund der Wetterbedingungen dort nicht immer fliegen. Bis zur Tunneleröffnung 2006, galt das Dorf als eines der isoliertesten Europas. Der Bergpass liegt auf mehr als 400 m Höhe und ist 3,5 km lang. Man benötigt ca. 2,5 Stunden zu Fuß. Wir selber sind auch den Berg rauf, also ich möchte das nicht machen um zum Supermarkt zu kommen. Für dieses Foto sind wir allerdings bequem durch den Tunnel gefahren. Es war schön stürmisch, perfekt für ein richtig raues Färöer Foto. Wir sind an einem späteren Tag allerdings rauf auf den Berg und haben das Dorf noch einmal von oben bestaunt. Auf dem Weg nach Torshavn noch ein paar Fotostops. Über die tolle Pferdestatue im Wasser habe ich leider keine Infos gefunden, auf jeden Fall sah sie immer toll aus von der Straße. Abends ging es dann noch Essen im Angus Steak House.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Mykines mit der Fähre fahren, um vielleicht ein paar Puffins zu sehen. Trotz des super Wetters wurde die Fahrt gestrichen. Die Strömung ist dort oft sehr stark und der Hafen kann nicht sicher angesteuert werden. Es kommt nicht selten vor, dass Tagesausflügler auf der Insel festsitzen, aufgrund des schnell wechselnden Wetters. Oft kann dann nicht mal der Helikopter mehr fliegen, an diesem Tag flog er aber. Tickets hätte man schon vorher buchen müssen. Also wieder Planänderung.

Unsere Wanderung zum Fjallavatn See mussten wir allerdings auch abbrechen, da wir keinen Weg über einen Fluss gefunden haben... Es ging dann also auf den Bergpass zwischen Gasadalur und Bour. Es geht sehr, sehr steil auf 400 Meter Höhe hinauf. Oben angekommen läuft es sich aber leicht über den Pass. Die Aussicht von dort war toll und die Anstrengung hat sich gelohnt. Wie weiter oben schon erwähnt, war dieser Weg für die Menschen von Gasadalur früher der einzige Weg zur Außenwelt (neben dem Schiff oder später dem Helikopter).

So toll Drohnenbilder auch sind, ich mag sie, aber nervig sind die Teile. Oben war noch eine Gruppe mit ihrer Drohne im Gange. Echt laut. Zum Glück waren die bald weg und man konnte in Ruhe die Aussicht genießen. Oben auf dem Berg haben wir uns noch dazu entschlossen zum Tindholmur zu wandern. Der Tag hatte noch ein paar Stunden über.

Von Tindholmur gibt es viele tolle Fotos und ich wollte auch so eins... Eine Beschreibung in einem Forum wies uns den Weg. Ziemlich abenteuerlich aber relativ einfach zu laufen. Allerdings wurde der Pfad immer schmaler. Der Pfad führte direkt am Berghang entlang. Links ging es nach oben und rechts ziemlich steil und hoch bergab ins Wasser. Andere lachen da sicher drüber, aber mir war das zu eng. Für ein Foto war es mir dann doch zu riskant, außerdem steckten uns schon einige Kilometer und Höhenmeter von der Wanderung davor in den Knochen. An diesem Tag kamen wir locker auf 18 km. Das Licht war auch total bescheiden und so sind wir dann wieder 2 Stunden zurück zum Auto gelaufen. Die Wanderung war trotzdem schön und die Landschaft toll. Mit Höhen habe ich nicht so das Problem, bei mir ist es immer nur die Enge, wenn wenig Platz zum ausweichen ist und ich keinen Schritt daneben machen darf. Wahrscheinlich weil ich so tollpatschig bin...

Ziemlich KO und mit wackeligen Knien ging es zurück zum Auto. Noch ein kurzer Halt in Sandavagur und wieder essen im Angus Steak House. Es war ein toller aber anstrengender letzter Tag auf den Färöern.

Passend zur Abreise hat es geregnet. Nachdem der Kabeljau an Bord des Fliegers war, ging es sehr, wirklich sehr schnell in die Luft (kurze Startbahn eben) und ab nach Hause. Die Färöer sind auf jeden Fall eine Reise wert, wir kommen bestimmt mal wieder. Auf dem zweiten Flugabschnitt von Kopenhagen nach Tegel konnte man die Insel Rügen sehr gut sehen. So deutlich haben wir unsere lieblings Insel der Ostsee noch nie gesehen.