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LAIN JACKSON PHOTOGRAPHY

Helgoland Januar 2018

28.03.2018

Anfang Januar ging es für ein verlängertes Wochenende nach Helgoland. Denn gar nicht weit weg von Zuhause gibt es die Möglichkeit Seehunde und Kegelrobben aus nächster Nähe zu erleben. Wer sich also für die wilden Tiere bei uns interessiert, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Direkt nach der Arbeit ging es mit dem Auto nach Cuxhaven, unterwegs haben wir in einem ziemlich guten (und gut besuchten) Diner bei Bremen gegessen. Nach einer Nacht im Hotel und einem guten Frühstück ging es morgens zur Fähre. Das Auto blieb in Cuxhaven. Auf Helgoland braucht man kein Auto und bis auf ein paar Elektroautos habe ich auch keine weiteren gesehen. Unsere knapp zweistündige Fahrt mit der Fähre war zum Glück sehr sehr ruhig. Kein Wellengang. Ich habe da schon ganz andere Berichte gelesen.

Nach der Ankuft gings gleich zu unserem Hotel, unsere Suite war richtig schön, mit Blick auf die Nordsee. Die Besitzer waren sehr, sehr nett und hilfsbereit. Wenn ihr einmal eine Unterkunft auf Helgoland sucht, dann schaut beim Hotel QUISISANA vorbei. Sehr zu empfehlen.

Wir packten kurz aus und machten uns gleich auf den Weg zur Düne. Die Robben sind nicht direkt auf Helgoland anzutreffen sondern auf der kleinen benachbarten Insel, der "Düne". Ein kleine Fähre fährt alle 20 Minuten.

Auf der kleinen Insel konnten wir uns frei bewegen. Schilder weisen darauf hin, sich den Robben nicht mehr als 30 Meter zu nähern und diesen Abstand stets einzuhalten. Zum einen um die Robben nicht zu stören und natürlich auch, weil Robben äußert wehrhafte Raubtiere sind. Mit so einem Kegelrobbenbullen möchte man gewiss nicht "kuscheln". Kegelrobben sind immerhin die größten, wildlebenden Raubtiere in Deutschland (2,50m groß und 300kg schwer). Die Seehunde dagegen sind deutlich kleiner und scheuer als die Kegelrobben. Die Großen lassen sich kaum stören, egal wie viele Fotografen durch ihre Reihen schlichen. Die 30 Meter einzuhalten ist teilweise gar nicht so einfach gewesen, da wirklich viele Tiere am Strand lagen.

Lange mussten wir nicht suchen, nach ein paar Minuten Fußmarsch sahen wir die ersten Robben. Auf der Insel sind stets Naturschützer unterwegs, die darauf achten, dass die Robben nicht belästigt werden und sich alle an die Regeln halten. Natürlich erzählen Sie einem auch gerne etwas über die Tiere und beantworten Fragen.

Nachdem wir eine ganze Weile dort waren ging es mit der kleinen Fähre wieder zurück zum Hotel.

Am nächsten Tag ging es gleich wieder zu den Robben, das Wetter hielt sich zum Glück die Tage. Es stürmte ordentlich aber es war zum Glück immer trocken. Wir waren einige Stunden auf der Düne und haben viele tolle Fotos machen können. Am Strand lag ein Seehund der ziemlich krank aussah (zusehen auf dem nächsten linken Bild, der rechte Seehund schläft einfach nur). Der Tierschützer sah sich das Tier an, vermutlich Lungenwümer. Viele Seehunde seien davon befallen, erzählte er. Die Kegelrobben bleiben davon wohl verschont. Der Körper des Seehundes krümmte sich stark nach oben. Die Würmer befallen die Leber und am Ende versagt die Blutgerinnung und die Tiere verbluten. Kein schöner Tod. Aber auch das ist Natur. Der Tierschützer meinte, wenn es zu schlimm wird, erlösen sie die Tiere vorher. Der dortige "Robbenjäger" kümmert sich darum, er ist dort für den Schutz der Tiere verantwortlich.

Abends ging es zum Italiener, ich bin kein Pizzafan, aber dort schmeckt sie wirklich sehr gut. Die anderen beiden Bilder sind vom Essen am Vortag. Ich fotografiere im Urlaub gerne unser Essen... Sonst mache ich das nie. Gehört doch auch zum Bericht dazu. :D

Am nächsten Tag sind wir zum Oberland auf Helgoland gegangen und sind den Klippenrandrundweg entlang spaziert. Die Landschaft war genau nach unserem Geschmack und es gab sogar Schafe. Was will man mehr.

Es war mal wieder niemand da, nur wir. Die lange Anna ist wirklich nett anzuschauen. Irgendwann wird es sie allerdings nicht mehr geben. Das Meer wird sie zu Fall bringen. Also noch schnell hinfahren und angucken.

Helgoland ist ja neben den Robben auch für seine Vogelwelt bekannt, die Basstölpel und Trottellummen brüten dort an den Klippen. An die Basstölpel kommt man sehr nah ran, sie brüten praktisch direkt hinter dem Zaun. Als wir da waren, sind gerade die Trottellummen eingetroffen, die Basstölpel waren noch nicht vor Ort. Allerdings habe ich ein paar tote gesehen, sie hingen in ihren eigenen Nestern, die sie sich aus alten Fischernetzen gebaut hatten. Das unsere Meere dreckig sind, weiß ich. Aber es so direkt zu sehen war etwas anderes. Alles war voller blauer und orangener Netzreste. Kein schöner Anblick, ich war ein bisschen sprachlos. Ich habe auch bei keinem Tierfotografen je davon gelesen, wie es dort wirklich aussieht. Wahrscheinlich sieht man auch nicht viel von den Netzen wenn alles voller Vögel ist. Aber im Januar war alles sichtbar.

Nach dem Ausflug zum Oberland haben wir noch ein paar Andenken gekauft. Die "Innenstadt" von Helgoland erinnert überigens an einen "Outdoor" Flughafen, überall Duty Free. Auf Helgoland kann man zollfrei einkaufen. Anschließend ging es ein letztes Mal auf die Düne. Es war sehr stürmisch. Auf dem nächsten Bild ist die Landebahn auf der Düne zu sehen. Hin und wieder liegt dort auch eine dicke Robbe rum. Nicht so prall, wenn ein Flugzeug landen will, weder für die Robbe noch für das Flugzeug.

Durchgefroren vom Eiswind gings mit der Fähre zurück und zum gleichen Italiener wie am Abend davor. Es war wieder sehr lecker. Danach gings wieder hoch zum Oberland um ein paar Nachtaufnahmen vom Leuchtturm zu machen. Es war so schön dort oben zu sitzen und einfach nur dem Rauschen des Meeres zu lauschen und den Leuchtturm zu beobachten.

Abreisetag, nach einem guten Frühstück haben wir noch einen Spaziergang auf Helgoland gemacht. Ein letztes Mal zu den Klippen und am Hafen entlang. Die Fahrt mit der Fähre war wieder sehr ruhig, allerdings war die Fähre rappelvoll und wir hatten Glück einen Sitzplatz erwischt zu haben. Unser Auto war noch da, keine Springflut hat es überrascht. Passiert dort auch hin und wieder. Nach 5 Stunden Autofahrt sind wir wieder gut in Potsdam angekommen. Es war mal wieder ein toller, kurzer Urlaub. Die Reise war übrigens mein Geschenk zum 30. Geburtstag letztes Jahr. ;) Bis zum nächsten Eintrag. Der diesmal nicht so lange auf sich warten lässt.