Wales Mai 2017
Wales ist für europäische Touristen das vielleicht unbekannteste Land im Vereinigten Königreich. Eine Reise lohnt sich jedoch alle mal.
Nach einem sehr ruhigen Flug sind wir im Regen in Manchester angekommen. Mit dem Bus ging es dann zum Mietwagenparkplatz, die Fahrt mit dem Bus war das anstrengendste an der kurzen Reise, die paar Meter zogen sich wie Kaugummi und es war richtig schön stickig und schwül in dem Bus. Diesmal gab es ein tolles Upgrade bei Hertz und wir haben einen schicken Skoda Superb bekommen, etwas überdimensioniert für den Urlaub... Aber zu dem geschenkten Luxus sagt man natürlich nicht nein. Dann ging es auf zu unserer Unterkunft. In Bala haben wir Rast an einem schönen See - Lake Bala - gemacht.
Unterwegs haben wir schon viele viele Schafe gesehen. An einem tollen Steinstrand in der Nähe von Llanrhystud wieder ein kurzer Stop. Wir hatten nämlich eine ordentliche Tour vom Flughafen bis zu unserer Unterkunft.
Abends sind wir bei unserem B&B angekommen. Ein wunderschönes Haus inmitten von Schafweiden. Nicht nur das überall Schafe waren, die Schafe waren auch noch zahm und jedes hatte einen Namen. Die Leute dort waren wirklich sehr nett. Die Acorn Farm liegt ein wenig abgeschieden, von dort erreicht man aber sehr schnell alle wichtigen Orte, z.B. den Brecon-Beacons-Nationalpark. Später waren wir im Pub, gutes Essen und ein Tina Turner Double gab ein Konzert. Was will man mehr...
Tags darauf ging es nach Skomer Island zu den Papageitauchern, darauf hatten wir uns schon lange gefreut. Von Martins Haven ging unsere Fähre rüber auf die Insel. Nach der Ankunft gab es eine Einweisung durch die Ranger. Die Wege durften nicht verlassen werden, um empfindliche Bruthölen nicht zu beschädigen und die Tiere nicht zu stören. Der gesamte Rundweg um die Insel ist ungefähr 6 Kilometer lang. Neben den Papageitauchern gibt es noch einige andere Vogelarten dort. Die Ranger passen wirklich auf, dass sich alle Besucher an die Regeln halten und kein Tier zu Schaden kommt. Die ganze Insel war voll von atlantischen Hasenglöckchen und roten Lichtnelken, wir durchwanderten einen wunderschönen Blütenteppich.
Wir sind geradewegs zu den Papageitauchern gelaufen und haben dort einige Stunden verbracht. Wir konnten sehr viele tolle Nahaufnahmen machen.
Wir haben sogar einen weißen Papageitaucher gesehen. Diese sind laut Internet wirklich sehr selten.
Nach einem tollen Tag auf der Insel und Sonnenbrand sind wir zurück zur Fähre. Dort zeigten sich auch ein paar Robben.
Beim B&B habe ich noch ein wenig Zeit mit den Schafen verbracht.
Anschließend ging es noch was essen und ein bisschen an die Küste.
Nach einem tollen Frühstück ging es in den Brecon-Beacons-Nationalpark wandern. Auf dem Weg dorthin gab es natürlich wieder einige Schafe zu sehen. Fällt nicht weiter auf, dass wir Schafe mögen oder? Dann ging es rauf auf den Pen y Fan, der höchste Berg in Südwales mit 886 Metern. Der Aufstieg dauerte ungefähr 2 Stunden und war nur stellenweise steil. Aber alles in allem harmlos, einfach nur ein langer Weg mit kurzen steilen Stellen.
Es waren einige Leute unterwegs, aber es verlief sich sehr gut. Oben angekommen, hatten wir eine super Aussicht, blauen Himmel mit Schäfchenwolken und richtig starkem Wind. Also wirklich richtig starker Wind! Man konnte sich fast reinlegen. Wir sind noch auf den zweiten Gipfel gelaufen und auch von dort war die Aussicht toll.
Nach einer kleinen Diskussion über meine Sicherheit, durfte ich mich dann auch auf den Felsen setzen...
Nach der Wanderung sind wir noch auf die Halbinsel Gower gefahren und waren bei einem richtig schönen Strand bei Rosillo und haben die Surfer beobachtet. Auf dem Rückweg haben wir auf Gower wilde Welsh Ponys gesehen und natürlich fotografiert.
Im B&B gabs dann ein schnelles Abendessen aus dem Supermarkt und dann ging es wieder zu den Schafen. Einige waren ziemlich rüpelhaft, vor allem Jasmin mit ihrem Sonnenbrand im Gesicht. Von ihr habe ich ordentliche blaue Flecken bekommen. Ich konnte ihr aber nicht böse sein...
Nach einer sehr herzlichen Verabschiedung von Teresa ging es von der Acorn Farm auf nach Snowdonia. Wir haben noch einen kurzen Halt in Narberth eingelegt, aber die Geschäfte hatten alle noch zu. So viel Glück wie wir immer mit dem Wetter haben, so viel Pech haben wir meistens mit den Geschäften. Ich glaube, die schließen immer schnell, wenn sie mich kommen sehen.
Auf der Tour haben wir wieder tolle Landschaften gesehen. Der eine Blue Bell Wald war leider schon verblüht. In einem Wald haben wir dann doch noch viele Blue Bells gefunden und sind dort ein wenig spazieren gegangen.
Weiter ging es zu einem Staudamm inmitten eines schönen Hochtals, Elan Valley. Eine Straße führte durch die tolle Hochebene. An einem Rastplatz mit Schafen (natürlich) kam ein Lämmchen auf mich zu und schnupperte an meinem Objektiv. Ich wusste gar nicht wie mir geschieht. Die meisten Schafe sind doch sehr scheu und flüchten bei der kleinsten Bewegung. Aber diese Rastplatzschafe waren recht unerschrocken, die Mama wollte sogar in unseren Kofferraum...
Unser letzter Zwischenstop war ein schöner See kurz vor Snowdonia, es war nebelig und es herrschte eine wunderbare Stille.
Abends sind wir in unserem Hotel angekommen. Zum Abendessen sind wir noch nach Betws-yCoed gefahren und haben im Royal Oak gegessen. Der Ort gilt als zentraler Punkt für Touristen in Snowdonia.
Der letzte volle Urlaubstag. Das Frühstück war ziemlich mau, für mich ist warmes british breakfast nichts. Und wenn man das nicht mag, dann gibts oft keine guten Alternativen. Aber wozu gibt es Kekse aus dem Supermarkt. Robert hatte es mit seinem verbrannten Schinken-Käse-Croissant auch nicht besser. Zuerst ging es wieder nach Betws-y-Coed. Ein paar Postkarten schreiben und Souvenirs kaufen. Es blieb dann aber auch bei den Postkarten und einem neuen Pin für meinen Kamerarucksack.
Nun ging es über die Snowdonia-Panorama-Straße in die schroffe Bergwelt dieses Mittelgebirges.
Anschließend ein kurzer Abstecher nach Lyn mit einem tollen Strand. Hier hätte ich gerne ein paar Hunde fotografiert.
Auf dem Rückweg noch ein paar Fotostops und anschließend ging es noch mal im Royal Oak essen.
Wir wollten anschließend noch Sonnenuntergangs Fotos am Nebelsee machen, leider war die Sonne schon weg. Unterwegs habe ich aber endlich noch Schafe in den schönen Blue Bells fotografieren können.
Nach einem desaströsen Frühstück (es waren aber noch Kekse da...) ging es auf zum Flughafen. Am Flughafen war es schrecklich nervig. Die Sicherheitskontrolle zog sich ewig und ich durfte lange auf meinen Kamerarucksack warten. Nach einem ruhigen Flug sind wir gut in Berlin gelandet. Dann wieder das übliche peinliche Warten am uralt Flughafen, Beamte, die es nicht schaffen, einen Ausweis richtig auf den Scanner zu legen und dann wird man auch noch komisch angeguckt, weil unser Koffer als letztes auf dem Band lag. Hm... wir können uns leider nicht durch die Passkontrolle zaubern. Wann wird der neue Flughafen nochmal fertig? 3018? Es ist wirklich jedes Mal aufs Neue einfach nur peinlich in Berlin zu landen. Egal ob Schönefeld oder Tegel.
Es war wieder ein toller Urlaub. Ich hoffe euch hat der Einblick gefallen.